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Liebe Leserinnen und Leser,
Liebe Hörrerinnen und Hörer,

Sie befinden sich hier im Bereich Russland von Antikapitalist International. Wir begleiten die revolutionäre und antikapitalistische Entwicklung in Russland solidarisch. Sie können unsere Meldungen nicht nur lesen sondern auch als Sprachausgabe vorlesen lassen, und haben dann sozusagen auch eine Nachrichtensendung zu Russland.    Ergänzungen, Kritiken oder Artikelvorschläge können Sie gerne per Mail an die Redaktion@Antikapitalist.EU schicken. 


Kapitalistisches Kriegsverbrecherbündnis Nato:
Sieg über Russland ?
Die Natostaaten haben in den letzten Jahrzehnten viele Kriege geführt und unsäglichste Kriegsverbrechen begangen.  Zu erwähnen sind die Kriege gegen Jugoslawien, Irak, Libyen, Afghanistan, Syrien und vielen anderen Staaten. Alle Kriege wurden unter der Lüge geführt, das die beteiligten Natoländer für „Demokratie“ seien und nun Despoten wie Saddam Hussein im Irak, „Islamische Extremisten“ usw. bekämpft werden müssten.  Alle diese Despoten wurden jedoch von selbigen Natoländern erst gezüchtet und an der Macht gehalten.
Die Menschen und Staaten wurden massiv bombardiert und zerstört, was Millionen Menschen das Leben kostete und bis heute täglich Opfer fordert.  Von angeblicher Demokratie kann nirgends und nie die Rede sein, im Gegenteil greifen Staaten wie die USA auch in ihren Folterlagern wie in Guantanamo oder Abu Graib zu den unmenschlichsten Unterdrückungsmethoden.  Sogenannte „Sanktionen“ führen zu Hunderttausenden weiteren Opfern. 
Diese Kriege wurden Formell und angeblich meist nicht vom Angriffsbündnis Nato geführt sondern von Bündnissen von Natostaaten, die jedoch von Natoeinrichtungen unterstützt wurden. Dass russische Regime war im „Nato-Russland-Rat“ und wurde über diese Kriege extra informiert. 
Mit einem Kampf für Demokratie oder Menschenrechten haben diese Kriege natürlich nicht das geringste zu tun da sich die Lage durch verschulden eben der Natostaaten deutlich verschlechtert hat. Der eigentliche Grund für die Kriege ist die tiefe Krise des kapitalistischen Systems das im Zusammenbruch ist.  Dieses System braucht ständig „Wachstum“ und Expansion um zumindest scheinbar weiter existieren zu können. Die Integration oder Teilintegration dieser Länder soll die Krise des Kapitalismus lindern und vor allem auch nicht so angepasste Machtzentren schwächen und zerschlagen.
Die Bilanz der Natokriege ist allerdings sehr durchwachsen, im Grunde dauern die Kriege im Irak, in Syrien und in Libyen weiter an und aus Afghanistan, das ein Sprungbrett für die Besetzung Zentralasiens gewesen wäre, mussten sich die Natostaaten zurückziehen.
Weitere Instabilität ist für die Nato Staaten in Westafrika entstanden, wo Sie aus Staaten wie Burkina Faso, Mali und Niger hinausgeworfen wurden.  
Eine weitere Herausforderung ist den Natostaaten mit den Brix Staaten entstanden, die eine kapitalistische Alternative bilden.  Selbst arabischen Oligarchen erscheinen die Brix Staaten inzwischen als besserer Partner für den Schutz ihrer Milliarden.
In Osteuropa hatte die Nato in den letzten Jahrzehnten stark expandieren können und die Ukraine war zu einem Eldorado für Kapitalisten geworden, die den großen Teil des Grundeigentums, der Bodenschätze und der wesentlichen Produktionsmittel wie Fabriken unter ihre Kontrolle gebracht haben.   Russland wurde zwar kapitalistisch aber das Regime dort gestattete dem Kapital letztlich doch nicht die Macht zu übernehmen.
Russland ist das mit Abstand größte Land der Erde und hat reichlich Bodenschätze, Agrar- und Industrieprodukte die von den Natostaaten gerne ausgebeutet werden würden, sozusagen als ersten Hauptgang nach den Vorspeisen die Irak, Libyen und andere Länder darstellen.
Die Natostaaten sind getrieben vom Zusammenbruch ihres kapitalistischen Systems, ein „Rückschlag“ eines Paroli bietenden Regimes wie Russland können Sie kaum verkraften. Für den westlichen Kapitalismus geht es scheinbar um „alles oder nichts“, deshalb wird immer mehr dem Militarismus und gar der faschistischen Ideologie gefrönt und in Hitlers Fußstapfen getreten. 
Wie die Redaktion bereits in der Analyse vom Frühjahr 2022 vorhergesagt hat, wurde Russland durch die sogenannten „Sanktionen“ jedoch wirtschaftlich erheblich gestärkt und militärisch ist dem Regime auch nicht beizukommen, wie wir ebenfalls vorhergesagt hatten. 
Trotz ganz erheblicher wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung durch die Natostaaten ist das ukrainische Regime nicht nennenswert in die Offensive gekommen und es droht dem ukrainischen Staat der Zusammenbruch.
Des weiteren haben die Natostaaten aufgrund der Krise ihres kapitalistischen Systems weitere Rückschläge zu verkraften.  Rückzüge in Westafrika,  Expansion des chinesischen Kapitalismus im Pazifik, Dauerkrise in Nahost und nun fordert das Regime des Nordjemen noch die Nato heraus, indem es den Zugang zum Roten Meer und Suezkanal kontrolliert.
Die Krise des Kapitalismus nimmt immer mehr fahrt auf das System ist nicht zu retten.  Es braucht ein neues und antikapitalistisches Weltwirtschaftssystem, wenn die Menschheit eine gute Zukunft haben soll.
Frieden und nachhaltige Entwicklung gibt es im Kapitalismus nie. Natürlich sind Antikapitalisten Pazifisten und lehnen insbesondere auch jeden Militarismus und alle Angriffskriege der Natostaaten ab.

NATO und Kriegsminister schüren Ängste:
Bedroht "Putin" Europa?

NATO-Generalsekretär Stoltenberg und die Kriegsminister der NATO-Länder, wie der deutsche Pistorius und ihre Kollegen in anderen Ländern, behaupten, Russland würde nach einem "Sieg" gegen die Ukraine andere Länder militärisch angreifen. Tatsächlich ist der Plan des westlichen Kapitals und der kapitalistischen NATO-Länder, das ukrainische Nazi-Regime hochzurüsten, damit dieses auch Russland angreifen kann, faktisch gescheitert. Das ukrainische Bandera-Regime steht wirtschaftlich und militärisch am Abgrund, und die NATO-Länder können es sich kaum leisten, ihr Nazi-Regime in Kiew weiter zu finanzieren. Durch die "Sanktionen" wurde Russland hingegen wirtschaftlich und militärisch vom Westen unabhängig und militärisch gestärkt.

Der Plan der NATO, Russland zu besiegen, zu besetzen, zu unterwerfen und zu teilen, ist nicht aufgegangen. Dieser Umstand allein ist natürlich schon ein Problem für das Kapital und die NATO. Ein Staat hat Paroli geboten und steht stärker da als zuvor. Aus dem wirtschaftlichen Subsektor des kapitalistischen Westens, der seine Staatsvermögen und erwirtschafteten Gewinne sehr lange brav an die Börsen in London, New York oder Frankfurt gebracht hat, günstig und umweltfreundlich Energie geliefert hat und ein großer Markt gewesen ist, ist ein veritabler Konkurrent und Gegner geworden. Die Kapitalisten haben selbst eine "Mauer" gebaut und sich damit ökonomisch und politisch selbst dahinter eingeschlossen. Dies ist natürlich eine historische Niederlage, die ökonomisch und politisch gravierende Auswirkungen hat. Wie Hitler wurden im Westen große Kriegskredite aufgenommen, die durch den Raubkrieg gedeckt werden sollten. Je offensichtlicher diese Niederlage wird, desto mehr geraten die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker der NATO-Länder unter Druck. In den westlichen Ländern erstarkt die Opposition gegen die kapitalistische Kriegspolitik der NATO und gegen den Kapitalismus überhaupt, zumal der Westen auch in Afrika, Arabien und anderen Regionen unter Druck ist.

Der "wahnsinnige Putin" ist angeblich an allem schuld, als ob die NATO irgendwo auf der Welt einen ihrer vielen Angriffskriege wirklich gewonnen hätte. Anders als behauptet, geht es jedoch gegen alle Russen, die sich dem kapitalistischen Westen nicht bedingungslos unterwerfen. Vermögen von Russen und des russischen Staates wurden beschlagnahmt, Diplomaten an ihrer Arbeit gehindert, das Sprechen der russischen Sprache wie in der Ukraine verboten, die russische Kirche verboten und vieles mehr. Dies geht einher mit einem antirussischen Rassismus, der direkt an die NSDAP anknüpft. In Skandinavien und im Baltikum haben inzwischen rechte antirussische Parteien das Sagen, die rassistische Politik gegen Russen und den Krieg gegen Russland vorantreiben. Ein stabiler russischer Staat, der sich gegen solche "Politik" behauptet, stellt natürlich eine ernsthafte Bedrohung gegen solche politischen Richtungen dar. Kleinstaaten, die russische Minderheiten entgegen aller Menschenrechte unterdrücken und schikanieren, Waffen an Nazis liefern und Krieg gegen Russland fordern, wird sozusagen der ökonomische und politische Boden entzogen, da dies scheitern muss. Dazu kommt die allgemeine Schwäche des kapitalistischen Westens, der das große Russland durch seinen Wirtschaftskrieg selbst ausgeschlossen hat und sich in einer finanziell und ökonomisch labilen Situation befindet.

Objektiv ist es so, dass der Einfluss Russlands durch das Debakel des westlichen Kapitalismus und der NATO in der Ukraine steigen wird. Es liegt jedoch nicht an Putin, Russland oder sonst einem "Schuldigen". Es liegt am kapitalistischen System selbst, das eben im Niedergang ist und kein Krieg wirklich gewinnen kann und nur destruktiv zerstören kann. Kleinbürgerliche Kreise und natürlich das Großkapital und ihre Politiker haben Angst vor dieser Wahrheit und schüren diese Ängste, indem sie wieder Dolchstoßlegenden verbreiten. Unsere Gesellschaften sind durchdrungen vom kapitalistischen Denken, vom Streben nach Profit, Lohn und Kapital, was jedoch keine Zukunft hat. Wir müssen über dieses menschenverachtende System aufklären und die Menschen von der Möglichkeit überzeugen, es zu überwinden. Ohne den Raubtierkapitalismus und sonstigen Kapitalismus können alle Menschen in Frieden, Freiheit und materiell abgesichert zusammenleben, wie es der Natur des Menschen entspricht."
Redaktion 12 April 2024
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Sanktionen und Demonstrationen:
Wohin treibt Rußland?
 
Das Thema Rußland und das Verhältnis zum Regime dort ist ein Dauerbrenner. Die Frage der Sanktionen wird laufend kontrovers diskutiert und  regiemekritische Demonstrationen in Moskau, St. Petersburg und anderen Städten häufen sich. Rein moralische Bewertungen und Sichtweisen sind jedoch oberflächlich und man muß schon die Wirtschaft als Basis der Gesellschaft betrachten, um diese und weitere Entwicklungen in Rußland einschätzen zu können. Rußland ist wirtschaftlich kein eigenständiges kapitalistisches Land sondern ein Subsektor des globalen Kapitalismus. Dies wird deutlich wenn man sich die Währung Rubel betrachtet.  Rußland hat zwar über 50 Milliardäre als Großkapitalisten doch ist dieses Großkapital auf globalen Finanzplätzen wie London oder New York angelegt oder in Steueroasen wie ehemals Zypern. Es sind in der Regel ehemalige Partei und Staatsfunktionäre oder auch aktive Bürgermeister und deren Verwandte, die solches Kapital angehäuft haben. Und die Milliarden werden ausschließlich in Dollar oder Euro berechnet. Selbst russisches Reservekapital für Renten oder zur Staatsfinanzierung sind in Gold oder in ausländischen Devisen oder Wertpapieren angelegt. Der russische Rubel hat nur eine Funktion als Wechselgeld und Kassenbestand und sobald sich Vermögen von einigen Hunderttausend ansammelt, werden diese in ausländische Devisen getauscht. Auch russische Banken und Firmen machen das so. Es gibt also in Rubel keinen Sektor der Großkapital genannt werden könnte und es gibt auch gar keine vergleichbaren Geldmengen in dieser Währung. Die Regierungen Putin`s hatten jedoch alles daran gesetzt den ständigen Kapitalabfluss zu stoppen und den Rubel und Rußland als Standort für Großkapital attraktiv zu machen, ist damit aber gescheitert. China, Iran oder Brasilien sind in ähnlicher Lage und es können auch alle zusammen kein eigenes Weltfinanzsystem mehr bilden. Der Nachteil das es kein Großkapital in Rubel gibt ist aus Sicht der russischen Regierung, dass der russische Staat auch keine Kredite in Rubel aufnehmen kann und auch die Geldmenge in Rubel wegen sofortiger Inflation nur geringfügig angehoben werden kann. Alles muss vorfinanziert werden und Kredite müssen wenn dann verdeckt in anderer Währung aufgenommen werden. Russland steht bei der Staatsverschuldung deshalb gezwungener Maßen gut da, es ist einfach kaum möglich Kredite aufzunehmen. Die Sanktionen zielen hauptsächlich auf  Strohmänner der russischen Regierung die Geldgeschäfte des russischen Staates auf eigenen Namen abwickeln. Zur Zeit des Vorgängers von Putin als russischer Präsident war der Staat praktisch zusammengebrochen. Es gab Monate Verzögerungen bei der Auszahlung der Renten und der Löhne der Staatsangestellten und der Staatsbetriebe. Dafür wurde die oberste Schicht der Staats und Parteifunktionäre unsäglich reich und schaffte ihre Vermögen in das Ausland.  Um den völligen Zusammenbruch abzuwenden agierte die Regierung Putin  mit der Einrichtung des tiefen Staates aus Resten der Geheimdienste und mafiaähnlicher Struktur. So gelang es die Haupteinnahmen des Staates die aus dem Verkauf  von Rohstoffen resultieren, wieder unter Kontrolle der russischen Regierung zu bringen. Wer sich nicht fügte wie der Milliardär Chodorkowski oder der BP Konzern, wurde unter Vorwänden faktisch enteignet. Der russische Staat stabilisierte sich durch solche Maßnahmen und Putin hatte wegen pünktlicherer Auszahlung der Renten usw. zeitweilig und teilweise Rückhalt in der Bevölkerung. Auf der Anderen Seite verlor Russland jedoch Kreditwürdigkeit und Investitionen ausländischer Konzerne, die durch die Enteignungen abgeschreckt wurden. Auch in Russland selbst gibt es erhebliche Probleme weil der tiefe Staat ohne Gesetze agiert und Firmen oder Grundstücke nach Bedarf oder Gutdünken enteignet und auch für eigene Zwecke verwendet. Opposition ist praktisch nur im Untergrund möglich da Kritiker vom Staat und seinem tiefen Teil ausgeschaltet werden. Der tiefe Staat ist zwar teilweise unter Kontrolle der Regierung, agiert aber auf vielen Ebenen auch eigenständig und im Eigeninteresse. Die Gesellschaft erstickt erneut unter der Schicht einer allmächtigen und privilegierten Bürokratie. Der russische Staat ist scheinbar stabil, hat aber doch erhebliche Probleme. Auf privatkapitalistischer Basis kann sich nur wenig entwickeln weil Kreditmöglichkeiten fehlen und es keine Rechtssicherheit gibt. Investieren tut der tiefe Staat mit Geld das im Westen geparkt oder aufgenommen wurde und der allein auch entsprechend auch Rückendeckung hat.  Ausländische Betriebe investieren wenn sie mit Staatsbürgschaften der KFW oder ähnlich gegen Verlust abgesichert sind. Ein weiteres schweres Problem für den russischen Staat sind der erhebliche Rückgang an Einnahmen durch den Verfall der Rohstoffpreise. Zudem werden wichtige Gas und Ölfelder in den nächsten Jahren erschöpft sein. Es gibt zwar noch andere und bisher nicht genutzte Öl und Gasfelder, diese müssen jedoch erst erschlossen werden. Dazu benötigt Russland Kredite, Investoren, Lieferverträge und Technologie aus dem Westen. Diese sind jedoch durch die allgemeine Lage und die Sanktionen nicht einfach zu bekommen. De Entwicklung in Russland ist auf jeden Fall an die Entwicklung der wichtigen kapitalistischen Länder gekoppelt.  Angenommen die Währungen Euro und Dollar würden zerstört werden, was absehbar ist, dann ist auch das russische Großkapital betroffen und wertlos geworden, da es zu diesen Währungen gehört. Diese Länder wären dann auch keine Absatzmärkte für russische Rohstoffe mehr sein und die Einnahmen des russischen Staates würden wegfallen. Ein Zusammenbruch der Euro und Dollar Länder würde und wird den Zusammenbruch Russlands und vergleichbarer Länder auf jeden Fall nach sich ziehen. Das kapitalistische System kann auch in Russland und nirgends mehr bei Null anfangen denn es ist über viele Generationen gewachsen.  Die Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte mit all der Vernetzung vertragen keinen Frühkapitalismus mehr und überhaupt den Kapitalismus nicht mehr. Russland kann auch in Griechenland und in keinem Land gegen den Kapitalismus eingreifen weil es selbst nur ein kleiner Subsektor von ihm ist. er Zusammenbrechende Kapitalismus muss global ersetzt werden durch Umstellung der Produktion von Löhnen, Profiten und Preisen, also dem kapitalistischen Geldsystem, auf den Bedarf der Verbraucher. olch ein System der Zukunft braucht Demokratie und deshalb müssen alle undemokratischen Strukturen und sämtliche Menschenrechtsverletzungen und Kriege entschieden angeprangert werden.  Sanktionen sind jedoch nicht hilfreich weil sie auch die globale Vernetzung und den Austausch verhindern. ie Parteien des Kreml in Moskau sind wie Blockparteien und keine Alternative. Presse und Internet sind gleichgeschaltet oder zensiert, antikapilistische Opposition wird unterdrückt. Das Regime lässt derzeit einige Demonstrationen in Rußland zum Dampf ablassen „für Nawalny" zu, sonst nichts. Aber es steckt zusammen mit allen Regimen der Welt in der kapitalistischen Sackgasse, die bald explodieren wird. Der Kapitalismus reagiert international auf seine zunehmende Krise mehr und mehr mit Diktatur und Unterdrückung. Das Regime in Moskau trägt mit seiner Unterstützung rechtspopulistischer Bewegungen in Frankreich, Deutschland, Ungarn, den USA und anderen Ländern dazu bei, diese zu fördern. Bürgerliche Demokratie stellt das Regime in Russland in Frage, weshalb es diese auch im Westen bekämpft. Der Kapitalismus ist und braucht die Diktatur. Wir brauchen Demokratie und Menschenrechte und müssen uns mehr und mehr vernetzen um antikapitalistische Themen auf die Tagesordnung der Gesellschaft zu setzen.

Siegfried Buttenmüller  15.10. 2017


Die Dolchstoßlegende der Bürokratie: 
Wer hat die Sowjetunion verraten ?
Angeblich sind „Nato und Konzerne" schuld an der Auflösung der Sowjetunion und weiterer angeblich sozialistischer Staaten. Jedenfalls wenn man nach den Verlautbarungen mancher „Linker" in Deutschland und Europa geht, die zusammen mit den Rechten das Regime in Moskau unterstützten. Es wird der Eindruck erweckt dass das Putin Regime angeblich die Menschen in Russland gegen den Kapitalismus verteidigt und weiter angegriffen werde. Da solle man ruhig über schwerste Menschenrechtsverletzungen, Diktatur, die massive Unterstützung von Nazis in ganz Europa und von Rechtspopulisten wie Trump in den USA oder Diktatoren wie Assad von Syrien hinwegsehen, wie diese „Linken" zusammen mit der AfD usw. meinen.

Tatsache ist jedoch das die Sowjetunion von innen durch die herrschende Bürokratie in eine schwere Krise geführt wurde und Ende 1991 dann von ihnen offiziell aufgelöst und abgeschafft wurde. Damit blieb selbige Bürokratie an der Macht und regiert Russland und weitere Länder bis heute, oft sogar selbige Leute. 
Die letzten Führer der Sowjetunion wie Andropow, Tschernenko und Gorbatschow waren entweder Bosse des Geheimdienstes KGB und / oder der KPDSU und waren für die Entwicklung hauptverantwortlich. Die Herrschende Bürokratenschicht blieb mit Jelzin und Putin und ihrer nunmehrigen Mafia auch in Rußland bis heute an der Macht. 
Niemand hat diese Leute zu ihrem Handeln gezwungen, allenfalls die Krise ihres staatskapitalistischen Systems das auf der sogenannten „neuen ökonomischen" und staatskapitalistischen Politik basierte.

Die Bürokratie der Sowjetunion selbst, eine nach dem Führerprinzip zentralistisch von oben gelenkte und mit großen Privilegien ausgestattete Funktionärsschicht im Staat, war die Ursache das die Sowjetunion immer mehr stagnierte und letztlich scheiterte. Und zwar nicht indem diese Bürokratie Fehler machte wie manche Legenden behaupten, sondern allein schon durch ihre Existenz die den Sozialismus verhinderte. Sozialismus setzt Gleichheit voraus und Demokratie nur so kann dieses System funktionieren und nur so kann seine weit überlegene Effizienz zum tragen kommen.

Diese Schicht von privilegierten Bürokraten hat in Russland und allen Nachfolgestaaten der Sowjetunion immer noch die Macht auch wenn sie sich nun anders und nicht mehr „Kommunisten" nennen. Da ihr staatskapitalistisches System nicht mehr funktionierte und ihnen der Machtverlust drohte sind sie nur zum westlichen Kapitalismus übergelaufen, wo sie mit offenen Armen erwartet wurden. Sie bekamen noch mehr Privilegien und plünderten die Menschen in der Sowjetunion schamlos und bis auf den letzten Rubel aus, der von ihnen Milliardenfach in den Westen verbracht wurde und bis heute auf den Finanzplätzen der ganzen Welt angelegt ist. 
Aber auch der westliche Kapitalismus ist sehr krisenhaft und am Rande des Zusammenbruches und das stellt den Kapitalismus im ganzen und die Bürokratie in Russland und einigen Ländern im besonderen erneut in Frage.

Daher wird diese neue und viel größere da globale Dolchstoßlegende verbreitet denn die herrschende Bürokratie stellt sich selbst und ihr eigenes Handeln niemals in Frage. Wobei kapitalistische Politiker dieser Dolchstoßlegende gar nicht entgegentreten denn auch sie sind durch die Krise grundsätzlich in Frage gestellt. Die Wahrheit ist für sie viel schrecklicher als diese Legende die sie kaum und nur zum Schein ärgert. Und die „Linke" tritt dieser neuen Dolchstoßlegende nicht entgegen denn die jetzige Lage stellt auch jedwede staatskapitalistische Politik in Frage weil sie historisch total überflüssig und schädlich ist.

Die Linke wie sie in den letzten Jahrzehnten bekannt war geht unter mit dem kapitalistischen System denn sie ist ein Teil von ihm. Das kapitalistische System lässt sich durch Reformen auf staatlicher Ebene nicht mehr verbessern und auch nicht erhalten wodurch auch der Sozialdemokratische Flügel der Linken historisch erledigt ist, genau wie der staatskapitalistische Flügel. Unter solchen Bedingungen sind „Volksfronten" oder „Einheitsfronten" total absurde Strategien die nur das theoretische Elend offenbaren. Auch die Flucht in den Populismus ist völlig sinnlos weil dies den Niedergang dieser Formationen auch nur beschleunigt. 
Beide längst lahmen Flügel überdecken ihren theoretischen und praktischen Niedergang einstweilen mit dieser historisch gigantischen Dolchstoßlegende und begeben sich teilweise oder zeitweilig in Querfronten.

Dies funktioniert natürlich nur sehr begrenzte Zeit denn die Geschichte mischt die Karten längst neu und auch immer schneller. Die einst mächtigen Sozialdemokraten und „Kommunisten" sind in vielen Ländern längst unbedeutend und müssen neuen Bewegungen Platz machen. Darunter mit Italien oder Frankreich auch gewichtige europäische Länder und in Spanien sitzt mit Podemos eine neue und fortschrittlichere Bewegung des Proletariates bereits in den Rathäusern.

Auch in Deutschland hat die erneute Debatte um „neue Sammlungsbewegungen" längst begonnen denn die „Linken" Führungen wissen das ihnen trotz und gerade wegen ihrer hohen Privilegien nicht mehr viel Zeit bleibt.

Anders als die frühere Dolchstoßlegende der Reichswehrführung, die behauptete nicht sie sondern die Friedensbewegung habe die Niederlage der Reichswehr und die Krise im ersten Weltkrieg verursacht, kann die heutige jedoch nicht erfolgreich sein. Wir haben heute das was die Bürokraten im Ostblock immer zu verhindern versuchten, nämlich basisdemokratische Vernetzungen mit Telefon und Internet durch die ganze Gesellschaft. Dies ermöglicht uns die Gesellschaft bei uns, in Russland und in allen Ländern gemeinsam von unten neu aufzubauen und Niemand wird sich in den Weg stellen können. Privilegierte Politiker, Funktionäre und Bürokraten können dabei überall nichts helfen denn sie sind gerade das was die Weiterentwicklung der Gesellschaft verhindert. Das Proletariat ist heute längst nicht mehr wehrlos und lässt die Bürokratie erzittern und mit schrecken in ihre nicht vorhandene Zukunft blicken.


20.3. 2018
Siegfried Buttenmüller



Die russische „Revolution" von 1917:
Der Aufstand des Proletariates!
1917 gilt als Jahr der Revolution in der Geschichte Rußlands. Je nach Partei wird dieser weltpolitisch bedeutenden Ereignisse entsprechend gedacht und die jeweilige politische Richtung wird gerechtfertigt. In diesem Artikel soll jedoch dem Proletariat gedacht werden und dem unsägliche Leiden und Opfer die den Menschen von den Herrschenden Klassen aufgezwungen wurden. Die Sichtweise vom Standpunkt der soziale Basis der Gesellschaft aus soll außerdem mit den Methoden der wissenschaftlichen Gesellschaftsanalyse verstärkt werden. Außerdem ist die historische Forschung erheblich breiter und umfangreicher geworden und die zusammengetragenen Ergebnisse sind heute mit der Vernetzung leicht zugänglich und prüfbar.
Die russische Gesellschaft war tief in Klassen gespalten. Das Proletariat, also die unterdrücktesten Klassen und Schichten der Bevölkerung, bestand in Rußland damals zu über 90 Prozent aus rechtlosem Landproletariat das in der Landwirtschaft und mit dieser im direkten Zusammenhang stehenden Berufen tätig war. Die Regel war Großgrundbesitz mit meist Tausenden Landarbeitern sowie unterstützenden Gewerken wie Schmiede, Müller, Wagner, Zimmermänner, Köche usw. Dieses Proletariat war rechtlos und bekam für die Arbeitskraft kaum genug zum überleben, geschweige denn das etwas angeschafft werden konnte. Der Arbeitstag hatte 12 bis 16 Stunden und auch die Kinder der Proletarier wurden bereits als Arbeitskräfte extrem ausgebeutet. Schulen gab es für die Proletarierkinder nicht und auch keine Gerichte die Menschenrechtsverletzungen geahndet hätten. Die Prügelstrafe und härtere Strafen wurden nach Klasseninteressen und Gutdünken verhängt. Um dieses Terrorregime zu erhalten hatten die herrschenden Klassen Rußlands bereits im Frieden weit über 2 Millionen Soldaten und Polizisten unter Waffen die auch jeden Aufstand blutig nieder schlugen oder flüchtige Proletarier jagten. Unterkünfte, sanitäre Einrichtungen, Verpflegung und Versorgung des Proletariates genügte den einfachsten Anforderungen nicht. Ganz im Gegensatz zu den Herrschenden Klassen die von Arbeit freigestellt waren und üppig lebten und den „schönen Künsten" frönten.
Die Herrschenden Klassen waren die Besitzer der Produktionsmittel, also Großgrundbesitzer mit den riesigen Agrarbetrieben inklusive Nebenbetrieben wie Getreidemühlen, Schmieden und sonstigen Gewerken. Ein bekanntes Beispiel wären die Bronstein aus dem Süden des Zarenreiches, aus dem „Trotzki" entstammte. Außerdem gab es bereits im Zarenreich in Rußland eine riesige Bürokratie aus teils geadelten Staatsbeamten, Offizieren der Armee usw. Beispiel wäre die geadelte Beamtenfamilie Ulianow, der „Lenin" entstammte. 
Die Kinder der Herrschenden Klassen brauchten nicht zu arbeiten und wurden in Schulen geschickt, wo sie mit ihres Gleichen lernen durften. Kontakte zu Proletarierkindern gab es keine und praktische Arbeit kannten sie auch nicht denn dafür hatten die Herrschenden Klassen das Proletariat.
Über allem Stand der Zar als Kaiser der diese Klassengesellschaft regierte und repräsentierte. Rußland war jedoch ein sehr abgelegenes Land das nur über sehr weite und teure Transportwege Handel treiben konnte. Auch das Land selbst war sehr groß und dünn besiedelt so daß der Austausch von Waren auch auf dem Binnenmarkt wegen langer Wege sehr teuer und aufwendig war. Von der Hauptstadt St. Petersburg bis zur alten Hauptstadt Charkow im Süden wären es schon 1500 Km gewesen mit Moskau auf halber Strecke.
Rußland war seit je her praktisch ein Kolonialland gewesen das den angeworbenen Neusiedlern vor allem sehr viel Land und kostenlose Arbeitssklaven zu bieten hatte. Im Grunde war Rußland sehr lange eine Sklavenhaltergesellschaft, die jedoch wegen der weite des Landes und der abgelegenen Lage eine sehr große Bürokratie aus Offizieren, Staatsbeamten und Adel gebraucht hatte. Diese Herrschenden Schichten und Klassen waren wegen ihrer großen Anzahl und ihrer hohen Ansprüche jedoch sehr teuer. Außerdem mußte für diese herrschenden Klassen immer viel importiert werden.
Das trotz der Mega Ausbeutung des Proletariates entstehende Staatsdefizit wurde wie bei allen Imperialistischen Ländern möglichst durch Expansion in alle Richtungen ausgeglichen. So auch bis in das Jahr 1905 wo die Zaren versuchten große Gebiete in China und Korea unter Kontrolle zu bringen. Der Krieg mit Japan war jedoch eine vernichtende Niederlage für die Zaren mit Hunderttausenden Toten Soldaten und dem Verlust fast der gesamten Flotte. 
Diese Niederlage verschlechterte die Lage noch mehr und führte Rußland in eine tiefe Krise mit Aufständen des Proletariates, die jedoch nach einiger Zeit wie immer Niedergeschlagen wurden. 
Allerdings zeigte sich vor allem für die Jugend in den Schulen der herrschenden Klassen das diese Gesellschaft und damit Sie selbst in ihr keine Zukunft hatten. Zudem zeigte sich das sich der westliche Kapitalismus und eine bürgerliche Gesellschaft in Rußland so nicht herausbilden konnte. Es bildeten sich in der Bürokratie unzählige Zirkel aller politischen Richtungen. Darunter auch radikale Sozialrevolutionäre deren Ziel die Abschaffung der Klassengesellschaft gewesen war. Alexander Iljitsch Uljanow, der Bruder Lenins, war schon ganz früh dabei gewesen aber wegen der Planung eines Aufstandes bereits 1887 hingerichtet worden. Die Sozialrevolutionäre (Narodniki) hatten hohes Ansehen beim Proletariat und wurden bis 1917 stärkste politische Kraft in Rußland. Diese Partei hatte die Abschaffung der Klassengesellschaft zum Ziel und war in der 2 Internationale mit Beobachterstatus vertreten. Sie lebten oft mit und für das Proletariat und bauten immer wieder Netzwerke von unten gegen die Herrschenden Klassen auf. Ein Teil davon lebte jedoch lieber in der Schweiz und anderen Westeuropäischen Ländern und entwickelte sich zu Gegnern des Befreiungskampfes des russischen Proletariates. Sie blickten vor allem auf Deutschland wo sich zentral in Europa durch Schaffung eines riesigen Binnenmarktes und guter Vernetzung des Landes mit den neuen Eisenbahnen ein kapitalistischer Aufschwung ereignet hatte. Auch hier gab es noch viel Landproletariat doch wuchs die Lohnarbeiterschaft sehr stark durch immer mehr Fabriken die sich in allen Städten entwickelten. Und gestützt auf diese Lohnarbeiterschaft entwickelte sich auch die deutsche Sozialdemokratie zur international stärksten Massenpartei.
Diese Entwicklung bestärkte die Herrschenden Klassen Rußlands in ihrer Verachtung des Landproletariates, daß ihnen als rückständig, ungebildet, schmutzig, primitiv usw. galt. Die Adligen Georgi Plechanow, Pawel Borissowitsch Axelrod, Wera Iwanowna Sassulitsch, Lew Grigorjewitsch Deitsch und Wassili Ignatow gründeten in der Schweiz die russische Partei „Befreiung der Arbeit". Sie war der Kern und der Vorläufer der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands" (STAPR), die sich 1898 schließlich in Minsk gründete und vollkommen auf eine sich angeblich auch in Rußland entwickelnde Lohnarbeiterklasse orientierte. Wladimir Iljitsch Uljanow, der sich später Lenin nannte, begab sich ebenfalls zu dieser Gruppe in die Schweiz. Bis in das Jahr 1917 spielte er jedoch eine untergeordnete Rolle.
Diese Gruppe wendete sich vollkommen vom Wissenschaftlichen Sozialismus von Karl Marx und Friedrich Engels ab. Diese hatten speziell in Rußland eine soziale Revolution des Landproletariates erwartet und einen Sozialismus auf Basis der Landkommunen für möglich gehalten. Marx und Engels standen der Lohnarbeit und bürokratischen und herrschenden Klassen grundsätzlich feindlich und kritisch gegenüber.
Trotz ihres Revisionismus, ihrer falschen Perspektiven und ihrer Verachtung für das russische Proletariat und des Landproletariates allgemein behaupteten die Vertreter der Sozialdemokratischen Lohnarbeiterpartei Rußlands jedoch, Marxisten zu sein. Grundlegende Werke des Marxismus wurden von ihnen entsprechend abgeändert und als Fälschungen in Rußland verteilt. 
Dem trat die Gruppe Internationale mit Rosa Luxemburg entgegen. Sie übersetzte die Schriften von Marx und Engels richtig in das russische und entlarvte die Fälscher. In den Teilen Polens und Litauens die zum Zarenreich gehörten, gründeten sie die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Polens und Litauens (SDKPiL) und gewannen dort stark an Einfluß. Beim Aufstand nach der Niederlage des Zaren im russisch / japanischen Krieg von 2005 organisierte Sie in vorderster Reihe im Zarenreich und sehr erfolgreich Demonstrationen und Streiks des Proletariates. 
Auch in Rußland, Deutschland, Frankreich und international gewann die Gruppe an Einfluß, wurde aber extrem verfolgt. Die sogenannte „Unterdrückung" der Bürokraten sah dagegen so aus das sie nach Sibirien umziehen mußten. Dort behielten sie jedoch alle Privilegien und ein staatliches Einkommen, Hausangestellte usw. Auch konnte man von dort leicht „flüchten" wenn es ihnen in der Schweiz eben besser gefiel. Das war mit der blutigen Unterdrückung des Proletariates und dessen schweren Lebensbedingungen überhaupt nicht zu vergleichen.
Die Krise des kapitalistischen Wirtschaftssystems spitzte sich bis 1914 zu und die imperialistischen Großmächte wollten diese Krise jeweils auf Kosten der anderen Mächte lösen. Alles drängte zunächst auf den „Kranken Mann am Bosporus", wie das einst mächtige Osmanische Reich damals genannt wurde. Für das Regime der Zaren ging es um wichtige Seehäfen zum indischen Ozean, den Zugang zum Mittelmeer und als Etappe um mehr Einfluß auf dem Balkan und natürlich darum mehr Proletariat zum ausbeuten zu bekommen. Für die bürgerlich / kapitalistischen Regime von England, Frankreich und später auch den USA um mehr Kolonien und mehr Einfluß auf die immer wichtiger werdende Ölregion am Golf, und natürlich auch darum mehr Proletarier zum Ausbeuten unter Kontrolle zu bringen. 
Dem kapitalistischen Regime in Deutschland ging es um selbige Regionen um per Eisenbahn (Bagdadbahn) Rohstoffe aus der Region und dortige Märkte für sich zu erschließen. Dazu mußten die Regime des Osmanischen Reiches und von Österreich / Ungarn unterstützt werden, damit diese „ihr" Proletariat unter Kontrolle behalten konnten. 
Marxisten mobilisierten alle Kräfte um den drohenden Weltkrieg zu verhindern, wurden international aber verfolgt und ermordet oder wie Rosa Luxemburg eingesperrt. Sie organisierten 1915 die internationale Zimmerwaldkonferenz aus Kriegsgegnern, die sich gegen jeden Krieg und jeden Kapitalismus positionierte und damit einen Kontrast zu den dem Proletariat feindlich gegenüberstehenden Strömungen bildete, die Kriegskredite bewilligten und mit verschiedenen Kriegsparteien paktierten. Der Krieg war bis dahin Beispiellos, an zahlreichen Fronten entwickelten sich immer wieder blutige Schlachten die auf jeder Seite immer wieder Hunderttausende Tote und ebensoviel Verwundete zum Ergebnis hatten, ohne das eine der Herrschenden Klassen wirklich „siegen" konnte. 
Auch das Proletariat in allen Ländern wurde vom Krieg schwer getroffen. Dringend benötigte Arbeitskräfte sowie Nahrungsmittel, Pferde und sonstige Güter wurden den Proletariern und der Produktion entzogen und für den Krieg verbraucht. Die jeweiligen Herrschenden Klassen hätten ewig mit diesem sinnlosen Krieg und dieser menschenfeindlichen Politik weiter gemacht doch das Proletariat lehnte sich zunehmend auf. 
Das Landproletariat war für diesen Krieg eingezogen worden, verweigerte aber zunehmend die blutigen Befehle der Herrschenden Klassen. Vor allem in Österreichungarn, im Osmanische Reich, in Italien und in Frankreich wankten diese Regime und hielten nur mit Unterstützung von den Regimen in Deutschland oder den USA noch.
Das Regime in Rußland stand im Osten allein, auch die Offensive des Generals Brussilow geriet am Ende zum blutigen Pyrrhussieg mit abermals Hunderttausenden Opfern auf beiden Seiten Ab Ende 2016 machte das Proletariat zunehmend nicht mehr mit, auch das Proletariat das in die Zarenarmee zwangsrekrutiert worden war nicht. In der Hauptstadt St. Petersburg kam es im Februar 1917 zunehmend zu Streiks wegen der schlechten Versorgungslage und der der sich weiter verschlechternden Arbeitsbedingungen, unter denen für den Krieg produziert werden mußte. 
Die Demonstrationen und Arbeitsverweigerungen der Zivilgesellschaft nahmen die zur Zarenarmee zwangsrekrutierten Proletarier zum Anlaß sich zu solidarisieren. Die Adligen und die Bürokratie des Zarenregimes wurden aus den Betrieben gejagt die Soldaten setzten ihre Offiziere ab und alle wurden durch Arbeiter und Soldatenräte ersetzt. In Moskau und anderen Städten geschah selbiges und das besonders unterdrückte Landproletariat neigte so oder so zum Aufstand, auch die wo zwangsrekrutiert waren. 
In Rußland schaffte das Proletariat den Aufstand und wurde damit zur Avantgarde des internationalen Proletariates, das sich zunehmend gegen ihre Herrschenden Klassen wendete. Im bürgerlich / kapitalistischen Deutschland verweigerten 1918 die Matrosen der Flotte den Befehl und wurden zum Auslöser zur Gründung von Arbeiter und Soldatenräten im ganzen Land, wodurch der 1 Weltkrieg im Westen faktisch beendet wurde.
In Rußland wurden die Zaren im Februar 1917 von den Bürokraten zur Abdankung gezwungen, nur so konnte das Proletariat und ihre Arbeiter und Soldatenräte vor weitergehenden Aktionen abgehalten werden. Die Bürokratie des Zarenreiches geriet in eine Krise und bildete unter dem Druck des Proletariates erst einmal eine „provisorische Regierung". Diese Leute waren „gebildet" und wußten durch Kenntnisse der großen Französischen Revolution was in der Luft lag, nämlich eine für sie sehr nachteilige Diktatur des Proletariates. Die Debatten in diesen Kreisen über die Zukunft ihrer Gesellschaft und wie das zu vermeiden sei, hatten auch schon viele Jahre gedauert. Es gab unzählige Zirkel in dieser Bürokratie und alle Richtungen waren in sich noch zerstritten und gespalten. Bei den Zaristen gab es Hardliner und „Reformadel", Vergleichbar mit dem reaktionär von Goethe in Deutschland. Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands hatte sich allmählich gespalten. Bei den Menschewiki gab es Zentristen die wie in Deutschland Kautsky glaubten das der Sozialismus irgendwann in 100 Jahren vielleicht auf der Tagesordnung stünde oder Lassalljaner die an das funktionieren des Kapitalismus glaubten. In den Bolschewiki hatte der Marxismus zunehmend an Einfluß gewonnen, war aber durch internationale Verfolgung geschwächt. Außerdem gab es in den Bolschewiki auch Zentristen und auch dem Lassaljanertum Vergleichbare. Die mit Abstand stärkste Partei waren jedoch die Sozialrevolutionäre, sie hatten bei dem Landproletariat und den daraus rekrutierten Soldaten das größte Ansehen. Ihre besten Leute waren allerdings auch unterdrückt und dem Terror des Regimes und der Bürokraten zum Opfer gefallen, so wie Alexander Uljanow. Auch die Partei der Sozialrevolutionäre war inzwischen in sich über das ganze politische Spektrum gespalten wie die Splittergruppen der STAPR. Die Parteien bildeten eher lose Zusammenhänge von lokalen Zirkeln, in denen meist alle oder viele Richtungen vertreten waren. Öfter wechselten ganze Zirkel oder Personen der Bürokratie die Parteien.
Nun hätten all diese Zirkel spätestens konkret werden müssen aber die Mehrheit war am Erhalt der Klassengesellschaft und ihrer persönlichen Privilegien interessiert. 
Die „Übergangsregierung" wurde zunächst von der Liberaldemokratischen Partei (KD, Kadetten) geführt, die im zaristischen Rußland geduldet und gefördert war und deswegen stärkste Partei der zaristischen Duma war. Der Krieg wurde von dieser Regierung fortgesetzt, lediglich die Zaren waren zur Abdankung gezwungen worden, ansonsten blieb alles beim alten, nur daß die Räte des Proletariates in Stadt und Land noch immer großen Einfluß hatten und Druck machten. Diese Partei verschwand allerdings nach den Wahlen und den Neuwahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung. Im Mai 1917 wurde in Rußland eine neue Regierung unter Alexander Kerenski gebildet. Der war wie Lenin auch adliger Herkunft und stammte ebenso aus Simbirsk. Ein typischer Bürokrat jener Zeit und Advokat in eigener Sache, der immer wieder die Partei wechselte und zeitweilig den Kadetten, verschiedenen Splittergruppen der STAPR oder dem Rechten Flügel der Sozialrevolutionäre zugerechnet wurde. Diese „gebildeten" Bürokraten konnten vor allem sehr gut reden und lügen, während sie doch eigentlich nur sehr primitiv waren und nur ihre eigenen Interessen und die ihrer Klasse vertraten. 
Kerenskis Plan war den Krieg fortzusetzen und die gegnerischen Imperien zu besiegen und darauf basierend die Klassengesellschaft Rußlands zu stabilisieren. Auf der Grundlage sollte es dann angeblich mit Reformen von oben weitergehen, genau wie das Zarenregime schon immer versprochen hatte. Doch die militärischen Offensiven Kerenskis endeten wieder in einem blutigen Patt, wieder starben auf beiden Seiten Hunderttausende Soldaten und die Klassengesellschaft Rußlands geriet noch tiefer in die Krise.
Zudem war den Herrschenden in Deutschland die Krise in Rußland nicht verborgen geblieben und sie versuchten darauf Einfluß zu nehmen und davon zu profitieren. 
Lenin hatte bis Anfang 1917 in Rußland und international keine große Rolle gespielt. Er war zusammen mit dem führenden Menschewiken Martow und Anderen in der Redaktion einer Sozialdemokratischen Zeitung mit Namen Iskra gewesen. Er schloß sich allerdings den Bolschewiki an, hatte dort aber nie großen Einfluß. Sein Zirkel soll bis 1917 nie mehr als 10 Prozent der Bolschewiki umfaßt haben und er soll allenfalls einmal als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht im Zentralkomitee (Parteivorstand) der Bolschewiki gewesen sein. 
Politisch war Lenin stets ein Gegenspieler der Marxisten vom Rechten Flügel gewesen da er in seinen zentristischen Auffassungen noch weiter ging als die Menschewiki, die ihn von Links kritisierten. Er war noch stärker auf die in Rußland nicht vorhandenen Lohnarbeiter fixiert, noch stärker von der angeblichen Notwendigkeit der Gründung von bürgerlichen Nationalstaaten überzeugt und glaubte noch fester an eine Etappentheorie, derzufolge in jedem Land extra eine kapitalistische Ära vor dem Sozialismus sein müßte. Und auch er verachtete das Proletariat das in Rußland faßt nur aus Landproletariat bestand, das angeblich von einer „Avantgarde" regiert und erzogen werden müßte. Und gerade er gehörte und stammte aus der privilegierten und geadelten Bürokratie des Zarenreiches. 
In seiner Schrift: „Was Tun" legte er bereits 1902 seine undemokratischen Pläne vor die zu einer Partei und Diktatur der privilegierten Bürokratie unter seiner Führung führen sollte. Die Partei wäre zentralistisch und bürokratisch organisiert worden und hätte ausgerechnet nur noch ihm zu folgen gehabt. 
Damit kam er in der STAPR, der Bolschewistischen Splittergruppe und überhaupt jedoch gar nicht an. Die Spaltung der STAPR vollzog sich wegen der Linkswende der Bolschewiki unter Marxistischem Einfluß. Es entwickelte sich in dieser Gruppe eine Jahre andauernde Programmdebatte die in dem Programm der Bolschewiki von 1918 mündete. Lenin hatte zwar viele Anträge gestellt, konnte sich aber Inhaltlich überhaupt nicht durchsetzen. Federführend waren unter anderem Nikolai Iwanowitsch Bucharin der zusammen mit Jewgeni Alexejewitsch Preobraschenski auch das „ABC des Kommunismus", die populäre Erläuterung des Parteiprogrammes, schrieb
Auf der Zimmerwalder Konferenz von 1915 in der Schweiz, in der sich Marxisten und Kriegsgegner sammelten und die als internationale Keimzelle der neuen Kommunistischen Parteien gilt, war Lenin vollkommen isoliert. Nicht einmal seine von ihm mobilisierten und bezahlten Leute mochten seiner Linie folgen. 
Daher diskutierte Lenin hernach mit Unterhändlern der Deutschen Herrschenden Klassen und der Reichswehr. Diese waren am Zusammenbruch des Regimes in Rußland interessiert und ab Februar / März 1917 ergab sich die Gelegenheit. Lenin wurde vom Deutschen Regime samt großem Gefolge per Eisenbahn und sehr großzügiger Unterstützung in Rußland eingeschleust. Gut ausgestattet baute Lenin dort einen bürokratischen Parteiapparat mit vielen Parteibüros und vielen bezahlten Angestellten auf. So veröffentlichte er seine „April Thesen" die verkürzt in der Parole „Brot !, Friede ! Land !" mündete und die das Ziel einer bürokratischen Diktatur unter seiner Führung hatten. Die Aprilthesen hatten nichts mit dem Parteiprogramm der Bolschewiki oder dem Marxismus zu tun sondern waren reiner Opportunismus und Lügen, mit denen die Diktatur der Bürokratie erreicht werden sollte. Brot gab es von Lenin keines denn seine Politik führte zu noch schlimmerer Hungersnot. Frieden gab es mit Lenin nicht sondern allenfalls ein Frontwechsel der zum noch schlimmeren Krieg mit anderen Mächten und zum Bürgerkrieg führte. Mit der Forderung nach Land war die Privatisierung und Verteilung des Landes an Kleinbauern gemeint. Mit dieser Forderung wollte Lenin die Unterstützung der Sozialrevolutionären Partei durch das Landproletariat untergraben. Allerdings war auch diese rechte „Landreform" eine Lüge denn den Bauern wurde die Ernte später komplett und ohne Gegenleistung abgenommen. Nachdem die Räte als Machtorgan des Proletariates von den Bürokraten zerschlagen wurden. Zudem forderten die Bürokraten um Lenin „Alle Macht den Räten", allerdings nur um sie unter eigene Kontrolle zu bringen und die eigene Machtergreifung wenigstens zum Schein zu legitimieren. Die Räte wurden von Lenin nie akzeptiert sondern umgehend von allen Kritikern gesäubert. Der Verrat und das scheitern Kerenskis und anderer Bürokraten und Advokaten der „Übergangsregierung" einerseits und der Rechtsschwenk der Bolschewiki mit Unterwanderung durch Lenin und seiner Bürokratie andererseits führten zum erstarken der Bolschewiki, die zum Sammelbecken der privilegierten Schichten des Zarenreiches wurden. 
1917 und 1918 brachte die Bürokratie noch Lenins Schrift „Staat und Revolution" heraus. Hier verfälschte Lenin Marx und Engels erneut indem er die Machtergreifung des Proletariates mit seiner angeblichen Avantgarde und seiner Bürokratendiktatur ersetzte.
Das Proletariat ist in Rußland 1917 durch die verschiedenen Manöver der Bürokratie mehrfach verraten und getäuscht worden. Zuerst von den provisorischen Regierungen und dann auch von Lenins Bürokratie. Zudem wurde der Krieg noch schlimmer da sich der erste Weltkrieg auf russischem Boden weiter fortsetzte und noch Jahre andauerte. Deutschland und Verbündete zerschlugen für Lenin die weiße provisorische Regierung die sich im Süden des Zarenreiches gebildet hatte und besetzten dort große Gebiete die dann auch komplett ausgeplündert wurden. Die anderen Mächte unterstützten und bewaffneten die Gegner des leninschen Regimes so daß der Krieg auf dem Rücken des Proletariates noch Jahre andauerte. 
Die Bolschewiki nahmen unter Lenin jeden Bürokraten in ihre Reihen auf. Auch Schlächter wie die zaristischen Generale und Offiziere wie Brussilow und Tuchatschewski. Mit der berüchtigten „Schlageter Rede" des leninistischen Bürokraten Karl Radek wurde deutlich, daß die Leninisten nunmehr auch mit Nationalisten und Nazis Bündnisse machten. Wichtig war nur „die Partei", womit das bürokratische Regime gemeint war. Diese Politik wurde mit dem Hitler-Stalin Pakt später fortgesetzt.
Langsam wurden die Räte des Proletariates im Bereich Militär, in der Produktion und auf dem Land durch willfährige Bürokraten ersetzt. Militärische Ränge wurden wieder eingeführt und selbstverständlich gab es für alle Bürokraten Privilegien wie sie im Zarenreich schon üblich waren. Der sogenannte „Bürgerkrieg" war ein Krieg gegen das Proletariat, daß sich auch gegen die Ausbeutung gegen die Bolschewiki mit Aufständen über Jahre zur Wehr setzte.
Lenin selbst fühlte sich Ende 1917 „vom Keller an die Spitze gekommen, ihm drehte sich der Kopf", wie er von Zeitgenossen zitiert wurde. Damit dies auch so blieb veranlaßte er die Gründung des Geheimdienstes Tscheka, um politische Gegner zu unterdrücken. Dieses Hochgefühl dauerte allerdings nicht lange denn schon im September 1918 lag er endgültig im Keller. 
Im August 1918 hielt Lenin in einer Fabrik eine seiner Propagandareden, in der er seine Politik rechtfertigte. Diskussionen, Aussprachen oder Kritik des Proletariates wurden wie üblich nicht zugelassen. 
Beim Verlassen der Fabrik wurde er jedoch von mehreren Kugeln getroffen und schwer verletzt. Als angebliche Attentäterin nahm der bolschewistische Geheimdienst Fanja Kaplan fest, die ihn kritisierte. Auf Basis eines angeblichen „Geständnisses" das die Tscheka bei ihrem Verhör aufgenommen hatte und ohne Gerichtsverfahren wurde die Sozialrevolutionärin hingerichtet. Danach wurde ihr Leichnam komplett vernichtet, vermutlich um Folterspuren zu vernichten. 1922 wurde die Tscheka in GPU umbenannt und angeblich sämtliche Unterlagen über diesen und zahllose andere Morde vernichtet. 
Ein Motiv Lenin zu ermorden hatte allerdings fast jeder nicht nur Kaplan die eben Opposition war. 
Lenin war ab da jedenfalls stark eingeschränkt, doch gab es in den Bolschewiki genügend War Lords wie Trotzki, Swerdlow, Stalin und Tuchatschewski, die zahlreiche Aufstände des Proletariates und des konkurrierenden weißen Flügels der Bürokratie nieder schlugen. Lenins schlechter Zustand wurde von den Bolschewiki jedoch herunter gespielt und als er an den Folgen des Angriffes starb wurde er ausgestopft und weiterhin als Ikone verwendet.
Wie Kerenski setzte auch der rote Flügel der Bürokratie seine militärischen Offensiven gen Westen fort und scheiterte damit genau wie dieser in der Schlacht bei Warschau und wieder mit Hunderttausenden Toten.
Unter dem Strich war die angebliche „russische Revolution" ein Kampf der Bürokratie mit dem Proletariat. Die Bürokratie konnte sich in einem Jahre andauernden Kampf durchsetzen und einen Kapitalismus unter Kontrolle der Bürokratie etablieren und den Sozialismus des Proletariates verhindern. Der Klassenkampf hatte sich als blutiger Motor der Geschichte erwiesen und war und ist bis heute nicht beendet. Dem Terror der Bürokratie vielen in Rußland noch Millionen zum Opfer.
Natürlich gab es unter dem bürokratischen Regime auch Fortschritte, mit denen das Regime teils noch heute gerechtfertigt wird. Eine sogenannte „Bildungsreform" doch ist Bildung kein Wert an sich. Nicht immer aber oft sind die „Gebildeten" sogar eigentlich die rückständigen die nur angepaßte Winkeladvokaten in eigener Sache sind. Schon Marx kritisierte diese angebliche „Bildung" in seinem Kommentar zum Gothaer Programm und stellte klar, das eben der Staat der rauhen Erziehung durch das Proletariat unterzogen werden muß und nicht umgekehrt. 
Solche „Reformen" wie sie die Bolschewiki durchzogen waren auch gar nicht links und eine breite gesellschaftliche Debatte unter Führung des Proletariates hätte in Rußland sicher besseres ergeben. Lenins Landprivatisierung war schon grober Unfug und blanker Opportunismus gewesen und total gescheitert, so wie auch die folgende „Neue Ökonomische Politik" (NÖP) reinster Kapitalismus war und immer wieder scheiterte. Aber die Macht der Bürokratie ist eben für Leninisten das wichtigste, nicht das Proletariat oder die Gesellschaft die sich selbst organisiert.
Mit der heutigen Vernetzung und den heutigen Produktivkräften sind die Chancen auf Überwindung der Klassengesellschaft erheblich besser. Herrschende Klassen und herrschende Bürokratien müssen abgeschafft werden. Zukunft gibt es nur mit Demokratie und sozialer Gleichheit.

4.12.2017
Siegfried Buttenmüller


Europa, die USA und Russland:
Unwetter über dem Atlantik !
Die Beziehungen zwischen den kapitalistischen Regime von Europa und den USA verschlechtern sich zunehmend.
Der Handelsstreit ist dabei ein Dauerbrenner sowie die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch den US Präsidenten Trump sowie auch dessen Entscheidung die US Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen, das einen Sonderstatus hat. Hinzu kommt Trumps Politik in Syrien und anderen Regionen wo keine klare Linie zu erkennen ist.
Trump gilt den europäischen Regime zunehmend als unzuverlässig und wechselhaft da geschlossene Verträge und internationale Regeln ignoriert werden. In den letzten Tagen ist daher im sonst relativ beschaulichen „old" Europa hektische Betriebsamkeit eingekehrt. Die europäischen Regierungen haben auf dem EU Gipfel gestern in Sofia eine „geschlossene Front" gegen die US Regierung gebildet. Dieser Gipfel war noch gar nicht ganz vorbei als Kanzlerin Merkel bereits zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin nach Sotschi an der russischen Schwarzmeerküste eilte.
Die Regime der EU und Russlands scheinen sich in der Iran Politik einig zu sein und versuchen das Abkommen zu retten. Auch in der Syrien Politik scheint man sich einig zu sein, gegen die Pläne von US Präsident Trump. Der syrische „Präsident" Assad wurde diese Woche offenbar nach Russland zitiert, sein erster Auslandsaufenthalt seit 2011. Gleichzeitig äußert sich die deutsche Verteidigungsministerin von der Leyen zu dem Thema. Man werde Assad nicht sofort stürzen können sondern brauche eine Übergangsfrist um die restlichen Regierungsinstitutionen in Syrien für einen Übergang an eine neue Regierung nutzen zu können, so die Ministerin und Vertraute von Merkel. Das die Medien nun aktuell berichten das der BND bereits 1989 den chemischen Kampfstoff Navitschok in Russland gestohlen hatte und dieser Stoff somit international bekannt und herstellbar war, dürfte Außerdem von ihrer Behörde mit Zustimmung des Sicherheitskabinettes lanciert worden sein. Dies entlastet das russische Regime natürlich erheblich von dem Vorwurf, einen Mordanschlag auf den britischen Doppelagenten Skripal und seine Tochter verübt zu haben. Sanktionen die in diesem Zusammenhang verhängt wurden, könnten aus Sicht der europäischen Regime daher kurz oder mittelfristig zur Disposition stehen, sofern man sich weiter einigt.
Man kann wohl von erheblichen Differenzen zwischen USA und Europa ausgehen und im Zuge dessen von einem Beginn einer Annäherung an das russische Regime. Auch wenn Trump wechselhaft ist und wie in der Nordkorea Politik seine Meinung oft radikal ändert, könnte er die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit der US Politik verspielt haben. Auch in den Augen der Regime in Arabien und Israel die er derzeit zu unterstützen gedenkt und die er bei einer erneuten Kehrtwende vor den Kopf stoßen würde.
Unter dem Strich wird deutlich das die Krise des kapitalistischen Systemes weltweit zunimmt und die Lage immer unstabiler wird. Das Unwetter hängt derzeit über dem Atlantik zwischen Europa und den USA doch droht dem System weltweit der Kollaps. Die Probleme und Krisenherde werden in allen Regionen schlimmer und der aufziehende Monster Hurrikan der nächsten Finanzkrise wird den Menschen endgültig vor Augen führen, das dieses Wirtschaftssystem keine Zukunft hat und global ersetzt werden muss. Darauf müssen wir uns vorbereiten und die Menschen aufklären, anstatt dieses Wirtschaftssystem mit Löhnen, Preisen, Profiten, Geld und Banken retten zu wollen. Nationales, nationalsozialistisches, nationalreligiöses, völkisches, separatistisches oder sonst kleinbürgerlich / kapitalistisches Denken muss überwunden werden und der Wissenschaftliche Sozialismus von Marx muss Grundlage einer revolutionären Realpolitik werden. Zukunft gibt es nur antikapitalistisch und international.

 

18 Mai 2018
Siegfried Buttenmüller