Dollar Imperialismus:
Kontrollverlust im Roten Meer
Das Rote Meer ist eine sehr wichtige Wasserstraße die Europa und den Atlantik über das Mittelmeer und den Suezkanal mit Asien, Ostafrika und dem indischen und pazifischen Ozean verbindet. Im Nordjemen haben die sogenannten "Hothis" die Macht und haben sämtlichen Schiffen die mit Israel in Verbindung stehen die Durchfahrt verboten, um den vom Völkermord im Gazastreifen betroffenen Menschen zu helfen.
Schiffe die sich an das durchfahrtsverbot der Hothis nicht halten werden mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Bereits im November 2023 wurde der Autofrachter "Galaxi Leader" per Hubschrauberluftlandung gekapert und in einen jemenitischen Hafen geschleppt. Anfang März sank der mit Düngemitteln (Grundstoff für Waffenproduktion) beladene Frachter "Rubymar" nach einem Raketenangriff. Nun sank der mit Kohle beladene Frachter "Tutor" nach Beschuss mit Marschflugkörpern. Dies sind nur einige der bestätigten Fälle, die Huthis geben weitere erfolgreiche Attacken auf Schiffe an.
Europäische Regime schickten im Frühjahr 2024 im Rahmen ihrer Militärmission "Aspides" Kriegsschiffe in das Rote Meer, unter anderem die deutsche Fregatte Hessen. Es waren jedoch viel zu wenig Schiffe und die Hessen etwa musste wie andere Schiffe zu Reparaturarbeiten usw. zurück und kann erst im August durch die Fregatte Hamburg ersetzt werden. Die europäer sind also verschwunden aber der US Amerikanische Flugzeugträger Eisenhower samt Kampfgruppe aus mehreren Zerstörern kam in das Rote Meer. Auch diese richteten nichts aus aber es gingen ihne zwei 30 Millionen Dollar teure Drohnen verloren. Es gab auch Angriffe auf den Flugzeugträger und die Begleitschiffe selbst so das sich diese Richtung Pazifik zurück zogen. Zwar gab es vermutlich wenig oder keine Schäden an den US Kriegsschiffen, aber diese sind gerade gegen Raketen und Drohnenangriffe sowie gegen unbemannte Boote unzureichend verteidigungsfähig, jedenfalls nicht auf neuestem stand.
China hat sich trotz Einladung weder an der europäischen "Militärmission" im Roten Meer beteiligt, noch an der mit der US Flugzeugträgerkampfgruppe Eisenhower. Es hat jedoch seine eigene 46. Flotte mit einer Raketenfregatte, einem Lenkwaffenzerstörer und einem Versorgungsschiff in die Nähe des Roten Meeres geschickt. Diese unterstützt nun die 45. Chinesische Flotte, die von einem chinesischen Stützpunkt in Dschibuti aus operiert. Zwischen Dschibuti und dem Jemen ist gerade die engste Stelle des Roten Meeres, die Bab al-Mandab Wasserstraße. Auch die russische Pazifikflotte hat das Rote Meer besucht und auch die iranische. Erstere erwägen im Südjemen oder in Eriträa einen eigenen Flottenstützpunkt zu bauen, entsprechende Optionen und Angebote liegen vor.
USA und Europa haben an dieser wichtigen Wasserstraße kaum noch Freunde oder Einfluss, Eriträa, Jemen, Dschibuti und andere Länder so und so nicht, aber auch Saudi Arabien oder die Emirate und Ägypten wenden sich ab und den BRIX Staaten zu. Fast der Einzige Verbündete in der Region ist das Regime von Israel, das über den Golf von Akaba und den Hafen Eilat mit dem Roten Meer verbunden ist, das aber die Lage durch seine Politik noch extrem verschlechtert.
Die europäische und US Amerikanischen Frachtschiffe können diese wichtige Schiffahrtsroute kaum noch nutzen und müssen den langen Umweg um Afrika herum nehmen, andere aber schon. Militärisch können die USA und die EU hier nicht viel ausrichten. Die USA haben zwar große Stützpunkte im arabischen Golf und auch kleinere in Syrien, diese sind aber selbst eine Zielscheibe. Ebenso wie die großen Flugzeugträger eine fette Beute sind.
Mit dieser weltweit wichtigen Wasserstraße geht die Kontrolle des kapitalistischen Westens über die Weltwirtschaft verloren.
21 Juni 2024
Redaktion Antikapitalist International.