Information aus Afrika / Mali:
Afrika und Burkina Faso :
Sanktionen gegen Kapitalisten !
Ibrahim Traore, der Präsident von Burkina Faso, lehnte finanzielle Unterstützung von IWF und Weltbank ab. „Afrika braucht die Weltbank, den IWF, Europa oder Amerika nicht. Wir Afrikaner haben alles, was wir brauchen, um unsere Wirtschaft/unsere Länder zu entwickeln, ohne dass wir uns durch Auslandsschulden/-kredite am Leben erhalten. Wir können nicht weiterhin durch Schulden/Kredite versklavt werden, erklärt Ibrahim Traore (Präsident von Burkina Faso)
Außerdem lehnt er das ihm zustehende Präsidentengehalt und "Nebeneinkünfte" ab, lebt weiterhin von seinem Gehalt als Offizier.
Gold, Uran und sonstige Rohstoffe des Landes, die bisher von Kapitalisten privat ausgebeutet wurden, hat die Regierung zugunsten der Bevölkerung beschlagnahmt.
Immer mehr afrikanische Regierungen verhängen Sanktionen gegen Kapitalisten.
Frühling in der Sahelzone ?
Afrika steht auf !
Nach dem Arabischen Frühling ab dem Jahre 2010, der ganz Nordafrika und Teile Arabiens erschütterte, sehen wir in diesen Tagen die Aufstände in der südlich angrenzenden Sahel Zone. Die Staaten der Region wie Mali, Burkina Faso und Niger und mehrere weitere haben wohl die ärmste Bevölkerung der Welt.
Nur etwa 15 Prozent der Menschen haben dort Strom, zu Wasser, Nahrungsmitteln und sonstigen essentiellen Gütern und medizinischer Versorgung hat auch nur eine kleine Minderheit ausreichend Zugang.
Aufgrund dieser untragbaren und unmenschlichen Verhältnisse erscheinen die Bewegungen und die Zivilgesellschaft geschwächt. Einzig halbwegs intakte Massenorganisationen, neben Korrupten Parteien und Politikern der dünnen Oberschicht, sind das jeweilige Militär.
Auch den Militärs bleibt jedoch die zunehmende Verelendung ihrer Familien, Verwandten, Clans und Stämme nicht verborgen. Ebenso ist die Tatsache offensichtlich, das in diesen Ländern reiche Bodenschätze vorhanden sind und diese mit sehr großem Profit gefördert und samt Gewinn in andere Länder zu den dortigen Reichen verbracht werden.
Das Militär hat in einer Reihe von Staaten wie Mali, Niger Burkina Faso und weitere die korrupten Präsidenten der dünnen Oberschicht für abgesetzt erklärt und deren unsittliche „Verträge" zur Ausbeutung der Bodenschätze usw. für ungültig erklärt.
Der große sozialistische Revolutionär und Offizier Thomas Sankara stammt aus der Sahelzone, nämlich aus dem Staat Burkina Faso (Land der aufrichtigen Menschen), wo er der erste Präsident wurde und große Reformen für Frauen, im Gesundheitswesen und im sozialen Bereich durchsetzte.
Weitere Vorbilder der revoltierenden Militärs sind unter anderem Oberst Muamar al-Gaddafi, dessen Land Libyen auch den Menschen in der Sahelzone oft und viel geholfen hat. Besonders Frankreich und die USA sind in diesen Ländern extrem verhasst, weil unter anderem diese Länder von den Reichen dort bis aufs letzte ausgebeutet werden und die genannten Präsidenten von deren bezahlten Banden ermordet wurden.
Die antisoziale und antidemokratische Reaktion der Reichen aus Frankreich und USA ist jedoch nicht untätig. Banden wie die Taliban werden von ihnen auch in der Sahelzone bewaffnet und unterstützt, um die Regierungen zu schwächen und zu bedrohen auch in Nigeria und dem Sudan etwa. Man akzeptiert auch lieber die schlimmsten und verbrecherischsten Banditen, Hauptsache man kann weiter Geschäfte machen und die Rohstoffe und die Masse der Menschen weiter ausbeuten.
Für die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist die Lage sehr prekär, man ist von Uran, Erdöl, Gold und anderen Rohstoffen aus der Sahelzone Abhängig. Obendrein gibt es kaum noch sichere Flugverbindungen nach Zentralafrika und Südafrika, da die Sahelzone nur mit sehr großem Aufwand zu umfliegen ist, was den Einfluss auf ganz Afrika beeinträchtigt.
Am liebsten würden Frankreich und die USA in Länder wie Mali und Niger einmarschieren, oder noch besser das Verbündete Regime des bevölkerungsreichsten Staates Nigeria das erledigen lassen.
Solche militärischen und politischen „Abenteuer" sind jedoch mehr als riskant weshalb vorerst davon Abstand genommen wird. Der nun regierende Nationalrat des Niger aus Militär und ehemals oppositionellen Parteien bereitet die Verteidigung vor, organisiert Massenveranstaltungen und hat mit der allgemeinen Volksbewaffnung begonnen. Die USA mussten unter anderem schon in Somalia oder Afghanistan erfahren, was es bedeutet sich mit einer bewaffneten, zu allem entschlossenen und todesmutigen Bevölkerung anzulegen. Mindestens die Staaten Mali und Burkina Faso haben bereits Offiziell Teile ihrer Armee zur Verteidigung des bedrohten Staates Niger entsendet. Unter anderem haben auch Algerien und weitere Regierungen Unterstützung zugesagt.
Ein Angriff auf Niger würde die Reichen aber vor allem politisch teuer zu stehen kommen. Ganz Afrika wird wohl extrem empört sein und noch verbliebene Satellitenregime stürzen, Sanktionen und ähnliches gegen Europa und USA beschließen.
Hinzu kommt das in Afrika auch das Regime von Russland stark mitmischt und zu sehr vielen Staaten gute Beziehungen und militärische und wirtschaftliche Kooperationen hat. Und ab dem 22 August bis 24 August findet in Südafrika das Treffen der BRICS Staaten statt, zu dem auch die meisten afrikanischen Länder, China, Russland, Brasilien usw. eingeladen sind. Sollte der Westen in Afrika einen Krieg anzetteln wäre es dann wohl ein leichtes antikolonialistische Resolutionen und Beschlüsse zu fassen und auch gleich umzusetzen.
Um eine globale Wende und Abkehr vom Kapitalismus einzuleiten, sind jedoch weitere und grundlegende Reformen nötig.
Global muss ein Verbot des Privateigentums an Rohstoffen durchgesetzt werden.
Ebenso global müssen gute Bedingungslose Einkommen für alle Menschen durchgesetzt werden. Die Wirtschaften aller Länder müssen vom angeblichen Markt der kapitalistischen Monopole auf den Bedarf der Menschen umgestellt werden. Banken und Konzerne sind pleite gehen zu lassen, alle Ressourcen sind demokratisch und im Interesse der Masse der Menschen zu verwalten und zu nutzen.
Es geht nicht um „mehr Gerechtigkeit" oder „Umverteilung" denn die wird es im kapitalistischen System nie geben.
Der alte westliche Kapitalismus ist labil und angeschlagen, er hat den Menschen nichts weiter als Zerstörung, Tod und Untergang zu bieten. Auch der historische „Burgfriede" innerhalb dieser Staaten zwischen dem Kapital einerseits und der Masse der Menschen andererseits,wird mehr und mehr und immer schneller aufgekündigt.
Zukunft gibt es für alle Menschen nur mit Überwindung und Ersetzung des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Dafür müssen alle gemeinsam arbeiten !
Machtwechsel in Senegal:
Afrikanische Revolution !
Kapitalismus löst das Problem nicht:
Neue Massenproteste in in Algerien
Erneute Massenproteste im März 2019 in Algerien: Das Militär in Algerien hält eine Mumie als Präsidenten und will diese erneut als Präsidenten kandidieren lassen. Die Menschen protestieren gegen die schlechten Lebensbedingungen unter dem kapitalistischen Regime. Die Bundesregierung stützt das Militär massiv mit Waffenlieferungen und Wirtschaftsbeziehungen.
Aus neuen Netzwerkberichten vom März 2019:
Bissig waren die algerischen Karikaturisten schon immer. Mal hält ein General den Infusionsbeutel des schwerkranken Präsidenten, mal hebt ihn ein Militär im Rollstuhl hoch, damit der Präsident bei der Wahl seine Stimme abgeben kann und die Urne erreicht.
Eines der häufigsten Motive ist aber: Der Präsident als Gespenst. Schon lange hat sich Abdelaziz Bouteflika seinem Volk nicht mehr gezeigt. Und vor allem die jungen Menschen im Land haben genug von dem einstudierten Polit-Theater.
Seit Bouteflika Mitte des Monats angekündigt hat, bei der Präsidentschaftswahl am 18. April für eine fünfte Amtszeit kandidieren zu wollen, kommt es überall im Land zu Demonstrationen. Hunderttausende waren es in den vergangenen Tagen und auch am Freitag versammelten sich allein in der Hauptstadt Algier wieder etwa zehntausend Menschen. Sie forderten, dass Bouteflika nicht erneut antritt.
«Bouteflika soll sich zurückziehen, bevor es zu spät ist», sagt der 23-jährige Student Yassin aus Algier. «Die Korruption, die Bürokratie, die wirtschaftliche Lage: Das ist alles mehr als schlimm.» Trotz Demonstrationsverbots in der algerischen Hauptstadt lassen die Sicherheitskräfte die Masse an Unzufriedenen noch ziehen. Nur vereinzelt kam es bislang zu Festnahmen oder dem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern.
Dabei galt Bouteflika lange Zeit als Garant der Stabilität in Algerien. Unterstützt vom Militär gewann er 1999 die Wahl. Das Militär sah in ihm die geeignete Person, das Land nach dem verheerenden Bürgerkrieg der 1990er Jahre wieder zu einen. Algeriens «schwarzes Jahrzehnt» hat je nach Schätzungen zwischen 60.000 und 200.000 Todesopfer gefordert.
Seitdem sei den Algeriern schon vor der Wahl klar, wer am Ende Präsident werde, sagt der politische Analyst und frühere Abgeordnete Mustapha Bouchachi. «Wir haben keine Wahlen. Das Regime entscheidet, wer Präsident wird, und bittet dann die Menschen, das abzusegnen.» In Algerien entscheide «le pouvoir - die Macht». Wer zu dieser Klasse aus Clans, Militärs und einflussreichen Personen gehört, ist vielen Beobachtern unklar.
Mit der Entscheidung, Bouteflika erneut kandidieren zu lassen, habe «le pouvoir» einen großen Fehler gemacht. «Jeder im Land weiß, dass Bouteflika nicht mehr in der Lage ist, die Geschäfte zu führen», sagt Bouchachi. «Die erneute Kandidatur sehen viele Algerier jetzt als Demütigung an.»
Seit sechs Jahren habe sich Bouteflika nicht mehr an sein Volk gewandt. Der gesundheitlich angeschlagene Staatschef tritt auch sonst öffentlich kaum noch in Erscheinung. Seit einem Schlaganfall 2013 sitzt der 1937 geborene Bouteflika im Rollstuhl. Immer häufiger sagt er politische Treffen und öffentliche Auftritte ab. Am Sonntag hätte er eigentlich die neue Große Moschee von Algier einweihen sollen. Aber er müsse zu medizinischen Untersuchungen nach Genf reisen, teilte der Präsidentenpalast kurz vorher mit. Auch die Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde im Frühjahr 2017 spontan abgesagt, als ein Teil der Delegation schon in Berlin am Flughafen war.
Die Beziehungen zwischen Berlin und Algier sind gut. Deutschland liegt international auf Platz fünf bei den Einfuhren aus Algerien. Die Bundesrepublik importiert vor allem Öl und Erdgas. Im Gegenzug liefert Deutschland Maschinen und Autos - und Rüstungsgüter. Algerien ist der beste Abnehmer der deutschen Rüstungsindustrie.
Trotz der wirtschaftlichen Probleme Algeriens, der hohen Arbeitslosigkeit und der Unzufriedenheit der jungen Generation blieb das Land unter Bouteflika nach außen hin relativ stabil. Die bisherigen Wahlen liefen nach gut eingespieltem Muster, wie in einer von Wikileaks veröffentlichten Nachricht der amerikanischen Botschaft in Algier schon 2009 nachzulesen war.
«Zu niemandes Überraschung ist Präsident Abdelaziz Bouteflika zu seiner dritten Amtszeit gewählt worden», hieß es in dem als «vertraulich» eingestuften Bericht. Bouteflika gewann damals mit 90 Prozent der Stimmen, und schon damals war das alles dominierende Thema die Perspektivlosigkeit der Jugend.
Die US-Botschaft spricht dann auch von einer «sorgsam choreographierten und stark kontrollierten Wahl». Im Volk machte sich immer mehr Resignation breit. Bei den letzten Parlamentswahlen vor zwei Jahren gingen gerade einmal 38 Prozent zur Wahl - nach offiziellen Angaben.
Aber die Zeit der Lethargie ist vorbei. Premierminister Ahmed Ouyahia hatte, um den Protest einzudämmen, die Forderungen der Demonstrationen dann auch als legitim bezeichnet. Der richtige Ort, sagte der Premier, sei aber die Wahlurne. An die glaubt jedoch kaum noch jemand in Algerien. «Alle vereint», hieß es im Vorfeld der Freitagsdemonstrationen in einem Aufruf des Bündnisses Mouwatana. «Wir marschieren, um unsere Souveränität zurückzubekommen.»