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Putsch in Guinea-Bissau?

Im kleinen westafrikanischen Küstenstaat Guinea-Bissau hat das Militär die Macht übernommen. Das Parlament war bereits vor Jahren aufgelöst worden, nachdem die Regierungspartei ihre Mehrheit verloren hatte. Nun fanden Präsidentschaftswahlen statt, und kurz vor Abschluss der Auszählung kam es angeblich zu einem Putsch.
Laut Berichten wurden Präsident Umaro Sissoco Embaló, der Innenminister sowie der Stabschef der Streitkräfte gemeinsam im Präsidentenpalast festgenommen. Ein Sprecher der putschierenden Gruppe, General Denis N’Canha, erklärte, die Machtübernahme sei notwendig gewesen. Das Oberkommando habe einen Plan zur Wahlmanipulation und Destabilisierung des Landes aufgedeckt.
Dies wirft Fragen auf: Die Stabschefs, die den Plan aufgedeckt haben sollen, wurden demnach selbst verhaftet. Während der Aktion waren Schüsse zu hören, die vermutlich am Präsidentenpalast in die Luft abgefeuert wurden.
Die wesentlichen Maßnahmen des "Putsches" scheinen die Verhinderung der Bekanntgabe des Wahlergebnisses, ein Demonstrationsverbot, ein Medienverbot und eine nächtliche Ausgangssperre zu sein.
Es hat den Anschein, als sei der "Putsch" inszeniert worden, um die bestehende Diktatur zu festigen. 

Redaktion Afrika, Guinea-Bissau, 28.11.2025